Weiberfastnacht der Frauen Union
Donnerstag vor Aschermittwoch war nach der Liturgie des Mittelalters der letzte Back- und Schlachttag vor der Fastenzeit. Ab Aschermittwoch waren es dann 40 fleischlose Tage bis Ostern. Das war der Grund, warum man am schmotzigen, dem fetten Donnerstag noch einmal schlemmen durfte.
Die Heilbronner Frauen Union hat sich diesen Brauch zu Herzen genommen. So ist Tradition, dass man sich an diesem Abend zu einem Sektempfang trifft, bei dem köstliche, handfeste Besengerichte aufgetischt werden. Dazu gehört natürlich am Weiberfastnachtsabend eine Kostümierung mit großartigen Hutkreationen. Gerlinde Traub war mit einem mächtigen Zauberhut gekommen. Marieluise Bethke trug ein witziges Matrosenhütchen. Iris Mettendorf sah, schaurig geschminkt, der Mutter des kleinen Vampirs ähnlich. Als Teufelchen hatte Renate Pfeifer rote Hörner aufgesetzt. Ursula Storzer war mit langen Zöpfen zur Schwester von Winnetou geworden. Nicht zu vergessen Johanna Lichy, die zu Fliege und weißen Handschuhen den stattlichen Zylinder des Großvaters trug. Frauen mit roter Federboa, grünem Hut oder blumenreichen Brautkranz feierten ein unbeschwertes Kostümfest. Nur manchmal flackerte bei den Gesprächen die Sorge um unsere Regierung auf. Wird es die Kanzlerin mit der Groko schaffen, war die besorgt gestellte Frage.
Gisela Käfer, Vorsitzende der Frauen Union